Symbolbild Computer-Tomographie

Minimal-invasive Eingriffe oder wenn Radiologie zur Therapie wird!

Die meisten Patienten lernen unsere Praxis meistens im Rahmen einer diagnostischen Abklärung kennen: Zur Untersuchung mittels CT, MRT, Röntgen oder Ultraschall. Aber neben diesem diagnostischen Spektrum bieten wir auch kleinere Interventionen bzw. minimal-invasive Therapieverfahren bei akuten und chronischen Rückenschmerzen an – eine effiziente Methode zur Linderung Ihrer Beschwerden bei Lumbalgie (Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule) und Lumboischialgie (Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule mit Ausstrahlung in die Beine).

Der akute oder chronische Rückenschmerz ist in unserer Bevölkerung in Deutschland weit verbreitet. Ca. mehr als 80 % leiden mindestens einmal während ihres Lebens an Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von angeborenen Veränderungen über entzündliche und tumoröse Erkrankungen bis hin zu Degenerationen (Verschleiß, Abnutzung). Aus diesem Grund steht vor einer minimal-invasiven Therapie bei Rückenschmerzen immer eine genaue Ursachenforschung. Das aussagekräftigste bildgebende Verfahren hierfür ist die MRT. Hinsichtlich der Schmerzsymptomatik, die lokal im Bereich der Wirbelsäule oder aber auch in Arme und Beine ausstrahlen kann, ist eine eingehende orthopädische und evtl. auch neurologische Abklärung erforderlich. In unserer Praxis bieten wir Ihnen hinsichtlich dieser Schmerzsymptome zwei unterschiedliche minimal-invasive Verfahren an: die Facetteninfiltration und die periradikuläre Therapie.

Die minimal-invasive Therapie bei Rückenschmerz ist eine Injektionstherapie eines Lokalanästhetikums und Kortikosteroids. In Abhängigkeit von der geplanten und gewählten Therapie wird dabei die Nadel unter bildgebender Kontrolle mittels CT entweder bis zum betroffenen Facettengelenk (Facetteninfiltration) oder bis an die Austrittstelle der Nervenwurzel aus dem Wirbelkanal (periradikuläre Infiltration oder PRT) vorgeschoben. Ziel ist, dass über diese Injektionstherapie der Kreislauf von neuronalen Irritationen und Muskelverspannungen durchbrochen wird. Das verabreichte Anästhesiepräparat führt dabei nicht nur zu einer Schmerzlinderung oder gar Schmerzfreiheit, sondern blockiert auch die Kalium-Natrium-Kanäle. Hierdurch wird die weitere neuronale Irritation reduziert und die Schmerzschwelle erhöht. Die zusätzliche Gabe eines Kortikosteroids besitzt anti-entzündliche Wirkungen.

Bei der minimal-invasiven Therapie im Rahmen einer Facetteninfiltration oder periradikulären Therapie (PRT) liegen Sie in Bauchlage auf der Liege des Computertomographen. Mit Hilfe der Computertomographie lässt sich das betroffene Segment genau lokalisieren und unter bildgesteuerter Kontrolle eine punktgenaue Infiltration erreichen. Nach der üblichen Vorbereitung und Festlegung der Punktionsstelle auf der Haut erfolgt eine gründliche Desinfektion. Unter sterilen Bedingungen wird die Nadel unter Bildkontrolle mittels Computertomographie bis zum gewünschten Punkt vorgeschoben. Die korrekte Position der Nadel wird bildgebend kontrolliert und ggf. korrigiert, bevor es zur Verabreichung einer Mischung aus langanhaltenden Lokalanästhetika und Kortison kommt. In der abschließenden bildgebenden Kontrolle lässt sich über geringe Mengen an freier Luft die Verteilung in der Umgebung z.B. der Nervenwurzel überprüfen.

Vor einer minimal-invasiven Therapie müssen andere Ursachen der Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule durch eine Bildgebung mittels MRT und genauer Anamnese ausgeschlossen werden.

Bevor eine gezielte Infiltrationstherapie durchgeführt wird, sollte bei Rückenschmerzen zunächst die konservative Therapie vollständig ausgeschöpft worden sein. In der Regel besteht die Indikation zur minimal-invasiven Therapie dann, wenn manuelle Therapie, Physiotherapie, Osteopathie oder orale Schmerzmittel keine wesentlichen Besserungen erzielt haben.

Bei Diabetikern ist auf die glukosefreisetzende Wirkung des Kortisons zu achten.

Jede Intervention besitzt ein geringes Risiko für allgemeine Komplikationen, wie Blutungen, Infektionen, Gefäß-/Nervenschädigungen oder allergischen Reaktionen auf das verabreichte Medikament. Unerwünschte Wirkungen oder Komplikationen sind jedoch selten.

PRT und Facettengelenksinfiltration werden von der gesetzlichen Krankenversicherung nur dann übernommen, wenn Sie eine Überweisung von einem Schmerztherapeuten erhalten haben. Andernfalls können Sie die Behandlung auf Selbstzahlerbasis in Anspruch nehmen. Bei Fragen oder zur Unterstützung steht Ihnen unser Team jederzeit gerne zur Verfügung

Facetteninfiltration

bei anhaltenden, therapieresistenten Schmerzen ohne sensible oder motorische Ausfälle. Insbesondere bei arthrotischen Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke bzw. Facettengelenke findet dieses Verfahren Anwendung.

Beispielbild Facetteninfiltration
Beispielbild Periradikuläre Therapie (PRT)

Periradikuläre Therapie (PRT)

Bei Reizsyndromen der Nervenwurzel zum Beispiel infolge eines Bandscheibenvorfalls oder infolge einer Einengung der Nervenwurzel bei Spinalkanalstenose oder neuroforaminäre Stenose.